Warum das kein Zeichen von Schwäche ist.
Kennst du das?
Du kommst erholt aus den Ferien zurück, vielleicht hast du es sogar geschafft, ein paar Tage richtig abzuschalten und die Batterien wieder aufzuladen. Du hast die Zeit für dich genutzt, warst vielleicht weg, hast ausgeschlafen und fühlst dich gut erholt und gestärkt! 👍🏻
Und dann – erster Schultag – zack:
Du kommst nach Hause und brauchst ganz dringend… schon wieder Ferien.
Falls du dich damit gerade ertappt fühlst:
👉 Du bist nicht allein.
👉 Und nein – das ist kein Zeichen von Faulheit oder fehlender Belastbarkeit.
Aber woran liegt’s eigentlich, dass wir scheinbar frisch erholt starten – und nach ein paar Stunden wieder völlig ausgelaugt sind?
Warum Ferien allein nicht reichen Wir schauen heute gemeinsam, was echte Erholung ist, wie sie funktioniert – und wie du sie in deinen Alltag holen kannst. Sogar in deinen Schulalltag!
Erholung ist alles, was dir hilft, Stress abzubauen und wieder Energie zu tanken – körperlich, mental, emotional.
ABER: Nicht jede Pause ist automatisch erholsam.
🔋 Du bist kein Akku
Klingt erstmal komisch – aber: Du bist kein Gerät, das man einfach auflädt und dann wieder auf 100 % läuft.
Wenn dein System in Anspannung gerät, braucht es regelmäßige Erholung – nicht nur alle paar Monate in den Ferien. Eine Studie hat gezeigt, dass Lehrkräfte in einer Unterrichtsstunde bis zu 200 Entscheidungen treffen müssen. Was diese Entscheidungsdichte angeht, ist unser Job vergleichbar mit dem eines Fluglotsen oder einer Herzchirurg*in.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Lärmbelastung während des Unterrichts. Unterrichten – selbst wenn du im Flow bist und es dir Freude macht – ist Anstrengung und Anspannung. Nach spätestens 45 Minuten brauchst du eine Mini-Pause. Damit sich die Spannung nicht schleichend hochschaukelt.
Zwei Prinzipien der Erholung
🧠 1. Ermüdung wächst mit der Zeit.
Wenn du durcharbeitest, ohne Pause, steigt deine Erschöpfung exponentiell. Heißt: Je länger du keine bewusste Pause machst, desto länger brauchst du auch, um dich zu erholen.
💧 2. Erholung wirkt am Anfang am stärksten.
Der erste Schluck Wasser nach dem Laufen – Gold wert.
Die erste Minute unter der heißen Dusche – Entspannung pur.
Genau diesen Effekt haben auch Mini-Pausen im Alltag.
👉 Und dazu kommt bald ein extra Blogartikel mit vielen Ideen für Mini-Pausen!
Wie du im Schulalltag auftanken kannst
Nutze die Signale und Routinen, die im Schulalltag ohnehin vorhanden sind:
- Es klingelt? Nimm’s als Signal für einen tiefen Atemzug – ein… aus…
- Du wechselst das Klassenzimmer? Geh bewusst. Spür den Boden, deinen Atem.
- Du begrüßt deine Klasse? Nutzt die ersten 30 Sekunden für eine gemeinsame Mini-Aktivierung.
- Du musst kopieren? Perfekt. Nutze die Wartezeit fürs bewusste Atmen.
Ein typischer Morgen… und wie er kippt
Stell dir vor:
Erster Tag nach den Osterferien. Dein Wecker klingelt. Du hörst die Kids im Hintergrund, deine Tasche ist gepackt, Frühstück steht bereit.
Los geht’s!
Aber dann:
- Die Kinder sind quengelig.
- Niemand weiß, was er anziehen soll.
- Beim Zähneputzen wird getrödelt.
- Du versuchst ruhig zu bleiben… und bist innerlich schon angespannt.
Für sich genommen alles Kleinigkeiten – aber wir wissen beide: Das zehrt. Wenn du nicht bewusst durchatmest, reiht sich ein Stressfaktor an den nächsten – dein Nervensystem bleibt im Dauer-Alarm.
Dann: Kids sind endlich unterwegs.
Du fährst zur Schule, atmest durch… und plötzlich:
- Das Arbeitsblatt für die erste Stunde ist nicht kopiert.
- Der Kopierer streikt.
- Der Beamer geht nicht.
- Und der Chef kommt vielleicht noch zur Hospitation.
🕒 8:30 Uhr. Und dein Stresslevel ist schon komplett durch die Decke.
Ferienerholung? Tschüss.
👉 Ferien sind kein Wunderheilmittel
Zwei Wochen Pause helfen dir nicht dauerhaft, wenn du im Alltag keine kleinen Momente der Erholung einbaust. Denn: Dein Nervensystem braucht Sicherheit – nicht Tempo. Immer wieder regulieren (Pausen einlegen) hilft dir mehr, als 100 To-Dos möglichst schnell abzuhaken. Und trotzdem erwarten viele Kolleg*innen (und wir selbst!) den sofortigen „100%-Modus“.
Was kannst du tun? Alltagsnahe Tipps
Entspannte Tage starten am Abend davor:
- Kleidung rauslegen – für dich & deine Kinder.
- Frühstück vorbereiten, evtl. gleich Mittagessen mitdenken.
- Mealprep ist dein Freund.
- Brotdosen packen, Trinkflaschen bereitstellen.
- Am Morgen: nur zwei Müslis zur Auswahl = weniger Diskussion.
☕ Mikro-Pausen einbauen:
- Atme.
- Einatmen: all die gute Energie rein.
- Ausatmen: lass los, was du nicht mehr brauchst.
- In der Schule kannst du das bewusste Atmen z. B. mit dem Gong verbinden.
👉 Weitere Ideen im Blogartikel „99 Mini-Pausen in der Schule“.
🪟 Pause statt Lehrerzimmer:
Wenn möglich, gönn dir in der Pause echte Ruhe:
- Klassenzimmertür zu.
- Fenster auf.
- Frühstück raus.
- Handy weg.
💬 Sprich drüber:
Geteilte Erschöpfung ist halbe Erschöpfung. Such dir Verbündete, Mitstreiter*innen. Vielleicht entwickelt ihr gemeinsam neue Rituale für mehr Pausen im Schulalltag oder ihr startet eine kollegiale Fallberatungsgruppe.🌿
Selfcare im Alltag:
Was wäre dein persönliches „Mini-Ferien-Gefühl“ für jeden Tag?
- Dein Lieblingstee?
- Eine kurze Fantasiereise?
- Musik beim Lüften statt To-Do-Listen im Kopf?
Und jetzt stell dir mal vor…
…du müsstest nicht bis zu den nächste Ferien durchhalten.
…du könntest auch im Alltag auftanken.
…du würdest dich selbst zur Priorität machen.
Was würde sich verändern?
Wenn du das angehen willst – es gibt viele Wege, und du musst nicht allein loslaufen:
- ✨ Du kannst mir auf Instagram folgen – für kleine Impulse im Alltag.
- 🎧 Eine kurze Auszeit nehmen mit meiner Audio „Ein mildes Herz“ – als Reminder für mehr Freundlichkeit dir selbst gegenüber.
- ☕ Dir beim Lehrerleben-Check-In 30 Minuten Zeit für dich gönnen – ohne Verpflichtung, einfach zum Ankommen.
- 👩🏫 Oder du steigst tiefer ein – in meine Workshops, Fortbildungen oder ins 1:1 Coaching.
Such dir raus, was gerade zu dir passt. Ich bin da – mit Herz, Erfahrung und ohne BlaBla.
🧾 Kurz & knapp: Das Wichtigste aus diesem Artikel
✅ Ferien allein reichen nicht, wenn du im Alltag keine bewussten Pausen einbaust.
✅ Dein Körper ist kein Akku – du brauchst regelmäßige Erholung, nicht nur Reset-Zeiten.
✅ Mini-Pausen wirken besonders stark – schon 2–3 Minuten bewusstes Atmen helfen.
✅ Nutze Routinen im Schulalltag (Gong, Raumwechsel, Begrüßung) als Anker für Erholung.
✅ Abendvorbereitung schafft Entlastung für den Morgen.
✅ Selfcare darf einfach sein – ein Tee, ein kurzer Moment, ein bewusster Atemzug.
📌 Fang klein an. Erholung ist kein Luxus – sie ist notwendig.
📬 PS: Wenn dir der Artikel gefallen hat, teile ihn gerne mit deinen Kolleg*innen. Und bleib dran – der nächste Artikel kommt bald: 👉 „10 Mini-Pausen für mehr Energie im Schulalltag“
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